Krautkopf und die Nachtigall
Krautkopf ging spazieren. Das Wetter war schön und seine Laune gut. Elf Minuten von seinem Haus entfernt kam er an einem Hühnerstall vorbei.Vier Hennen gackerten hinter dem Zaun – da rief eine: „He Leute, seht mal, ein Krautkopf – ich liebe Salat!“
„Bist du verrückt, schrie Krautkopf, ich lebe ja!“ „Oh, das wusste ich nicht, meinte die Henne.“ Die Oberhenne sagte zu ihrer Freundin: „ Kennst du ihn denn nicht, er wohnt nebenan.“ Du kennst mich, wunderte sich Krautkopf – woher? Ich habe dich gesehen, wie du die scharfen Radieschen gegessen hast, weißt du noch, sagte die Oberhenne. Und ob ich das noch weiß – erinnere mich bloß nicht daran mir brennt heute noch der Mund – das war ja ein Reinfall und übrigens, nebenan wohne ich nicht, es sind genau elf Minuten, die man von dir zu mir braucht.
Was, elf Minuten, aber wo, wir würden das in 3 Minuten schaffen – wetten – meinten die 4 Hennen wie aus einem Schnabel. Wir sind nämlich die Hennen die schnell rennen! O.K., um was wetten wir, sagte der Krautkopf. Ah, ich hab eine Idee, ihr gebt mir Eier wenn ich gewinne und ich gebe euch ein Gedankenröhrchen, wenn ihr gewinnt, aber ich suche es aus, sagte Krautkopf.
Für alle die es nicht wissen, Krautkopf hat nämlich ein Loch in seinem Kopf, und in das kann er Gedankenröhrchen stecken. Er denkt dann nur noch das, was im Röhrchen drin ist. Diese Röhrchen hat er von seinem Freund, dem Arzt bekommen, aber wie das genau war, erzähle ich euch ein anderes mal. Super schien die Hennen, die schnell rennen, super, endlich einmal ein Gedankenröhrchen, von denen haben wir schon viel gehört.
Aber wohin sollen wir das Röhrchen stecken, meinte die kleinste der Hennen schüchtern, wir haben ja kein Loch im Kopf. Die Hennen sahen sich verdutzt an und brüllten gleichzeitig dreimal hintereinander. „ Hinten rein – nein, hinten rein – nein, hinten rein – nein!!!“ Gut, meinte Krautkopf, ich gebe euch meine neue Erfindung – einen Helm. Er hat ein Loch. Man kann ihn aufsetzen und ein Röhrchen hinein stecken, das funktioniert auch. Juchuuu, schrie die Oberhenne das machen wir.
Du gehst jetzt nach Hause und rufst mich an. Meine Nummer ist 07Ei. Auf dr(ei) drückst du die Stoppuhr und wir laufen los – O.k.? 07eins war natürlich die Nummer, aber die Oberhenne liebte das Wort „Ei“ und wollte es so oft als möglich hören. Krautkopf verabschiedete sich, und die Hennen machten sich bereit. Elf Minuten später klingelte das Telefon. Seit ihr bereit, auf drei geht’s los, sagte der Krautkopf und zählte: „ Ei(ns), Zw(ei), Dr(ei)!“
Ei, ei, ei hörten die Hennen und fingen an zu rennen. Und sie rannten wie sie noch nie gerannt waren und kamen völlig erschöpft beim Krautkopf an. Er drückte die Stoppuhr – zw(ei) Minuten und 58 Sekunden.Hurrrraaaa, wir sind die vier Hennen, die am schnellsten rennen, riefen sie und freuten sich über die gewonnene Wette.Krautkopf ärgerte sich wunderte sich gleichzeitig, denn so schnell hatte er noch niemand rennen sehen.
Fast so schnell wie die Hennen rennen, hatte Krautkopf eine geniale Idee. Er flüsterte einen Gedanken in ein leeres Röhrchen und gab es mit dem Helm der Oberhenne.Hier, fang du an mit eurem Preis. Setz den Helm auf und schieb das Röhrchen hinein, sagte Krautkopf und lächelte dabei verschmitzt. Voller Freude tat die Henne was Krautkopf sagte und drückte gleich nach dem sie den Helm aufgesetzt hatte, drei Eier heraus. Sie nahm die Eier und gab sie Krautkopf mit den Worten: „ Weil du so nett bist, schenke ich dir, drei Eier von mir.“
Das gleiche machten auch die drei anderen Hennen und mussten nachher von Herzen lachen, denn Krautkopf hatte genau diese Worte in das Röhrchen geflüstert. So kam Krautkopf zu seinen Eiern und die Hennen zu ihrem Gedankenröhrchen. Die Nachtigall aber hatte das alles von ihrem Nest aus beobachtet und lachte mit.